Blopp!
in: Freunde der Altstadt Bielefeld (Hg.): Quartier A, Ausgabe 6: Analog, Bielefeld 2018, S. 10.Andreas Beaugrand
Ich stelle den Schalter der HiFi-Anlage auf „On“ und öffne die schwarztransparente Haube des Schallplattenspielers. Ich nehme die weiße Innenhülle aus dem LP-Klappcover und entnehme ihr behutsam – mit zwei Fingern und stützendem Daumen – die Schallplatte, ohne die Rille zu berühren. Ich lege sie auf den schweren Plattenteller, drehe den Startschalter des Schallplattenspielers und der Riemenantrieb setzt den Plattenteller nebst LP langsam in Bewegung. Ich führe den Tonarm an den Anfang der Rille, betätige den Tonarmhebel und der Tonarm senkt sich – ölgedämpft, langsam, sacht – auf die Schallplatte: „Blopp!“ Wunderbarer Klang in Tiefen, Höhen und Stereobreiten erfüllt den Raum: Ich liebe das Analoge – und nutze das Digitale, weil es zum Schreiben von Texten und Versenden von Daten so schnell, leicht und zuverlässig ist. Digitales Hören (und Lesen) ist für mich weniger zufriedenstellend.